Montag, 17. Juli 2017

Tag 2: 16.07.2017

Nach einer kurzen ersten Nacht gab es zu einer humanen Uhrzeit (9 Uhr) Frühstück. Über die Qualität und Auswahl des "Buffets" lässt sich streiten.
Um zwanzig vor zehn trafen wir uns, um Richtung Knast (Kilmainham Gaol) auszubrechen. 
Nach einem dreiviertelstündigen Marsch kamen wir letztlich doch noch an. Draußen warteten wir dann mehr oder minder geduldig auf die Vollstreckung der Führung. Letztere war sehr interessant. Denn unter anderem lernten dort die drei Prinzipien des Gefängnisses kennen. Sie lauteten supervision, silence und separation. In dem Gefängnis waren auch die Rebellen des sogenannten Easter Risings und Bürgerkriegs eingesperrt, die wir bei Fazils GFS am Tag zuvor kennengelernt hatten. Außerdem erfuhren wir die tragische Liebesgeschichte eines Rebellen und seiner Frau, die erst Stunden vor seiner Hinrichtung heirateten. Das Gefängnis ist außerdem ein bekannter Drehort für Filme wie "Italian Job". 
Nachdem wir uns in einem Supermarkt mit unserem Mittagessen eingedeckt hatten, ging es Richtung Tram-Station. Allerdings fand zu dieser Zeit auch ein wichtiges Spiel im Gaelic Football statt. Das heißt, dass jede ankommende Tram-Bahn so derart mit Football-Fans vollgestopft war, dass es unmöglich war einzusteigen. Nach einer Wartezeit von einer Stunde, vielen Keksen (Frustessen) und "Ellenbogen raus und quetschen" kamen wir dann doch noch am Bahnhof an, von wo aus unser Zug ans Meer nach Howth fuhr. Mit einer Verspätung von mehr als anderthalb Stunden kamen wir letztlich dort an. 
Entlang der dortigen Klippen wanderten wir von Howth aus zu einem Leuchtturm. Die Landschaft und der Blick aufs Meer waren wunderschön. Dies konnte jedoch einige von uns trotzdem nicht motivieren noch weiter zu wandern. So sahen wir uns dazu gezwungen, ihren Verlust als Kollateralschaden zu sehen und unseren Weg fortzusetzen. Gegenüber den Deserteuren ließen wir Gnade vor Recht walten und beschlossen sie beim Rückweg wieder aufzusammeln. Bei dieser Wanderung ist besonders die Leistung einer Schülerin (Anna-Lena Volkmann) hervorzuheben, die unter schlimmsten Bedingungen (gebrochener Zeh) mit Krücken die Wanderung durchzog. Die bewundernden Blicke der Wanderer, die uns entgegenkamen, waren ihr sicher. Trotz Deserteuren und Invaliden war die Wanderung ein voller Erfolg. 
Nach unserer Rückkehr mussten wir dann erst mal chillen und essen. Bei dieser Gelegenheit hatten wir die Chance einer Darbietung spezieller Art beizuwohnen: Annika Kehrberger konkurrierte singtechnisch mit einem Straßenmusiker. Wer bei diesem Battle den Kürzeren zog, überlassen wir jetzt Ihrer Fantasie. Auf dem Heimweg passierte nichts Erwähnenswertes mehr oder nur Dinge, die wir hier lieber nicht ausführen möchten (fragen Sie bitte einfach Tanja und Sophie, die nach einem spezielleren Kommentar die Aufmerksamkeit des gesamten Abteils hatten). Nachdem wir beim Schreiben dieses Artikels mehrmals beinahe gegen Straßenlaternen und Personen gelaufen sind, gedenken wie unser Leben nicht länger aufs Spiel zu setzen und beenden hiermit den Artikel des Tages.  

Zitate des Tages:
Wenn zwei Deutschlehrer philosophieren...
"Weißt du Dani, außenrum ist es immer länger"

Quellen: Herr Schweikers Notizbuch
Verfasser: Annika Kehrberger,  Lena Kirchenmeier und Evelyn Wachter

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